Mein großes Hobby sind exotische Pflanzen, respektive Bananen. 

Bananen sind wohl die tropischsten Pflanzen schlechthin. Wer träumt nicht davon, in seinem eigenem Wintergarten, oder sogar im Wohnzimmer, echte Bananen zu ernten? Dies muss nicht unbedingt ein Traum bleiben, denn mit den richtigen Pflanzen ist dies ohne weiteres möglich.

Hin und wieder werden in Gartencentern auch Bananenstauden angeboten, auf deren Verpackung teilweise sogar Bananen abgebildet sind. Fast immer handelt es sich um Bananenpflanzen, die aus Samen gezogen wurden und niemals essbare Früchte bekommen werden. Dies erklärt auch den Unterschied, denn die von mir gezogenen Fruchtbananen können nicht zu Tausenden aus Samen vermehrt werden, weil Sie alle aus Rizomen stammen, die ich aus Griechenland mitgebracht habe.

Allerdings wächst diese Bananenart sehr schnell, deshalb sollte man die Pflanzen in einen möglichst großen Topf pflanzen. Ein Zuwachs von teilweise über 1 Meter pro Jahr ist durchaus normal. Um das Wachstum etwas einzudämmen halte ich die Pflanzen in relativ kleinen Töpfen.

Sobald man die Pflanzen umtopft, fangen sie sehr stark an zu wachsen.

 

2002 habe ich die ersten Bananenstauden ausgepflanzt und damit ungewollt großes Aufsehen in der Presse hervorgerufen.

Nachfolgend zwei Artikel aus dem Kölner Stadtanzeiger.

  

Ausgerechnet Bananen . . .

von hol, 24.08.2002

Bei Familie von Kolontaj wachsen die gelben Früchte vor der Haustür.

Longerich - Nun gut, sie sieht nicht ganz so majestätisch aus wie ihre Artgenossen in Asien und Lateinamerika. Doch die Bananenstaude vor dem Haus von Familie von Kolontaj in der Rambouxstraße schafft es immerhin auch auf 3,5 Meter Höhe. Und sie erbringt reiche Ernte: Etwa 15 Bananen, hofft Ingrid von Kolontaj, wird sie bald von der Staude pflücken können. Die sind dann zwar viel kleiner als die aus dem Supermarkt, dafür aber auch viel süsser. Jedoch: Eine Bananenstaude vor der Haustür - geht das denn in diesen Breitengraden überhaupt? "Klar geht das", sagt von Kolontaj. Im Winter schütze sie die Stauden mit angehäuftem Laub vor Frost.

Die Bananenliebe der bekennenden "Gartenverrückten" begann vor sieben Jahren, als von Kolontaj eine kleine Staude aus dem Griechenlandurlaub mitbrachte. Die "Minibanane" gedieh prächtig - inzwischen haben viele Bananenpflanzen im Garten und in grossen Tontöpfen Wurzeln geschlagen. Mittlerweile liegt die Schwierigkeit dann auch eher darin, den Fortpflanzungstrieb der robusten Stauden einzudämmen: "Man muss aufpassen, dass kein Urwald entsteht."

Doch von Kolontajs Herz schlägt nicht nur für die krummen gelben Früchte. In ihrem Garten gedeihen Äpfel, Birnen, Zitronen, Apfelsinen, Grapefruits und Mandarinen. Da erübrigt sich der Gang zum Obsthändler - und auch zum Weingeschäft. Denn neben den Zitronen lebt Ehemann Bernhard sein Faible aus: Er hat Rotweinranken angebaut und keltert seinen eigenen Landwein. Die Staude vor der Haustür wird es im nächsten Jahr nicht mehr geben. Nach einmaligem Erblühen stirbt die Pflanze ab. Für Nachwuchs hat die Frucht aber längst selbst gesorgt - so gut, dass von Kolontaj jetzt sogar verkaufen möchte: Beim Internet-Auktionshaus "E-bay" hat sie eine Bananenstaude angeboten. Startpreis: ein Euro. (hol)

Eine blühende Bananenstaude vor dem Haus - für Ingrid von Kolontaj kein Ding der Unmöglichkeit. Bald hofft sie auf reiche Ernte. BILD: HOL

  

Eine krumme Sache zieht weite Kreise

von H. MÜLLER-HILLEBRAND, 27.08.2002

 

Alles Banane bei Familie von Kolontaj in Longerich: Nachdem diese Zeitung am Samstag über die vor ihrer Haustür spriessende Bananenstaude berichtet hatte, steht das Telefon bei den von Kolontajs nicht mehr still. "Ich bekomme am laufenden Band Anfragen von Leuten, die Ableger der Pflanzen oder Pflegetipps haben wollen", sagt Ingrid von Kolontaj. Inzwischen seien sämtliche Zöglinge verkauft worden - auch die beim Internet-Auktionshaus "E-bay" offerierte Pflanze wechselte für stolze 25,50 Euro den Besitzer. Nun nimmt die Bananenliebhaberin bereits für nächstes Jahr Vorbestellungen entgegen.

Die ungeahnte Leidenschaft für die krumme gelbe Frucht ist dabei keineswegs nur auf Köln beschränkt: Selbst in den Westerwald und gar bis nach München gingen die kleinen Bananenstauden. Sind wir etwa auf dem Weg in eine Bananenrepublik? Ingrid von Kolontaj lacht: "Vielleicht kann ich ja bald einen Verein gründen." Ein erstes Mitglied hätte von Kolontaj schon: Marion Toelstede aus Porz wäre "sofort dabei", wenn sich kölsche Pflanzenjecke zu regelmässigen Bananentreffen zusammenfinden würden. Denn bei den Toelstedes gedeiht auch eine Bananenpflanze im Wintergarten - "mit so einem dicken Fruchtstand, dass der Baum fast umkippt", sagt Toelstede. Deshalb habe sie auch sogleich Kontakt zu Familie von Kolontaj aufgenommen, um sich Tips zu holen - und Fotos der Pflanzenlieblinge per E-Mail auszutauschen.

Das neue Kölner Bananennetzwerk, so scheint es, kann nun wohl nur noch durch die Tücken der Technik aufgehalten werden. So waren bei den von Kolontajs am Wochenende so viele Anrufe eingegangen, dass die Leitung plötzlich tot war - der Akku des Telefons war leer.

H. MÜLLER-HILLEBRAND

 

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